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“Stille und Hoffnung” (Dimma) [GER]

           

Mit starker innerer Erregung erwartete ich das Konzert der isländischen Band Dimma zur Premiere des neuesten Albums „Pögn”, das am 8. Oktober in der Prestige Konzerthalle Harpa (Reykjavik) stattfinden sollte. Ich hoffte auf fantastische Heavy Metal Show, die uns die prächtigste Rockband in diesem Weltteil in der Topleistung vorstellte. Eine Woche vor diesem Ereignis hat uns Silli Geirdal (Bassist und Mitbegründer der Band) ein Online Interview gegeben und einen Tag vor dem Auftritt hat Ingo (Gitarrist und Mitbegründer von Dimma, Sillis Bruder) vorgeschlagen, dass er „a few minutes” in der Backstage von Harpa finden kann, um einige Themen und Aussagen zu ergänzen und auszuführen. Unser Treffen sollte eine Weile dauern, aber es ist plötzlich in ein volles Interview ausgeartet. Daher ergibt es sich etwas Chaos, Unordnung, aber auch Spontaneität, Offenheit, Ehrlichkeit und Authentizität des vorliegenden Interviews.

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HMP: Ich gratuliere herzlich zum ausverkauften heutigen Konzert in Harpa. Aber das ist nicht erster Euerer Auftritt in dem Konzersaal. Stimmt ?

Ingo Geirdal: Ja, wir haben schon in Harpa mit dem Orchester Sinfonia Nord gespielt. Aber das heutige Ereignis geht in die Geschichte als das erste, einzelne, ohne Orchester gegebene Konzert einer Heavy-Metal Band ein.

HMP: Bruce Dickinson hat hier ein Event geleitet, als Werbung für seine Autobiographie, aber das war nicht typisches Heavy Metal Konzert (Spoken Word, am 16. Dezember 2018). Findest du Harpa den besten möglichen Platz für das Konzert von Dimma?

IG: Ja, ich denke so, wenigstens in Island. Harpa sieht besonders schön aus und bietet die besten Bedingungen für Akustik. Ich hoffe auf spektakulären und unvergesslichen Abend. Naürlich, das kommt auch auf unser perfektes Spiel an, aber ich bin sicher, dass wir es schaffen. In der letzten Zeit haben wir einige kleinere Konzerte gegeben. Zur Zeit ist es 13 Uhr, also bis zum Auftritt bleiben über 7 Stunden und wir sind schon da und treffen die letzten Vorbereitungen.

HMP: Das erregt mich- ich bin auf Eueren Auftritt gespannt, um Euch auf der Bühne in Aktion anzusehen. Dein Bruder (Bassist Silli Geirdal) wurde von mir schon interviewt, vielen Dank, aber im Gespräch mit Dir möchte ich mich mehr auf die Einzelheiten aus Euerer letzten Platte „Pögn” („Stille”) konzentrieren. Das Album fängt mit dem Stück „Naetursol” („Nachtsonne”) an. Es klingt meiner Meinung nach wie ein Mix aus Proto- Speed Metal Riffing und melodischem Hardrock. Ist das Stück aus der Verbindung der schöpferischen Gedanken für zwei unterschiedliche Kompositionen geschaffen worden?

IG: Das ist eine sehr interessante Sache. Weißt du, ich habe ganz anderes Stück geschrieben, das den anderen Musikern von Dimma gar nicht gefallen hat, ausser dem ganz kurzen Fragment im Mittelteil. Ich habe aber diesen Gedanken nicht aufgegeben, sondern ich beschloss, ihn zu modifizieren. Ich habe Refrain, Strophen, sogar Melodie für Gesang umgestaltet. Es ist nur das Instrumentalfragment im Mittelteil erhalten geblieben. Ich mag es, weil es eine interessante Gitarren-, Bassgitarren- und Schlagzeugstruktur besitzt, in der viel passiert. Im Gegensatz dazu habe ich langsamere und melodischere Gesanglinien empfohlen. Stell dir vor, wenn du genau in der Mitte des Zyklonauges stehen würdest, aber in bestimmter Entfernung von dir könnte totale Stille herrschen. Darin bestand das Konzept.

HMP: Du hast die Bassgitarre in „Naetursol” erwähnt, aber mir scheint es, dass die Partien der Bassgitarre auch an einigen anderen Stellen des Albums stark hervorgehoben wurden. So was kommt z.B. in „Almyrkvi” („Totale Finsternis”) vor, wo die interessantesten Harmonien und dynamische Wechsel zu hören sind. Als Beispiel reicht es auf den Fakt hinzuweisen, dass das genannte Stück anfangs in der balladesken Stimmung gehalten wird, plötzlich in hitzigen Heavy Metal Killer umgestaltet. Und in „Naetursol” habt ihr die Solopartie der Gitarre schon nach knapp zehn Sekunden aufgegeben, die durch spannende Vokalharmonie ersetzt und die in dem weiteren Teil der Komposition fortgeführt wird. Welche Gedanken werden im Inhalt des Songs zum Ausdruck gebracht?

I.G: Im Allgemeinen handelt es sich um die Entstehung aus der Asche nach dem Abschluss der düsteren Zeitperiode. In gewissem Sinne versuchen wir unsere Zuhörer zu ermutigen, dass sie alle bösen Erfahrungen aus der vergangegen Zeit hinter sich lassen, um wiedergeboren zu werden und Suche nach etwas neues anzufangen. Das ist Vorzeichen von der Hoffnung auf ein besseres Morgen, und es ist gut zu wissen, dass unsere drei früheren Alben mehr düstere und melancholische Botschaft brachten. In den Texten unserer neuesten Songs überwiegt auch die Finsternis („Dimma” bedeutet im Isländischen „Finsternis”- Red. Anm. ), aber am Ende des Tunnels erscheint das Licht. Und das ist auch die Erklärung, warum das Cover des Albums eine von Flamingos umgebene sanftmütige Frau darstellt.

HMP: Und mir schien es, dass Femme Fatale eher das Biest als einzelne Flamingos reitet.

I.G.: Du kannst das in so bestimmter Weise interpretieren, du solltest aber bemerken, dass diese in entspannter Position sitzende Frau den positiven Kontakt mit eigenem Inneren aufnimmt. Da die Titelheldin bestimmte Leichtigkeit und innere Heiterkeit empfindet, unterscheidet sich unser Cover im Vergleich zu anderen Hard Rock oder Heavy Metal Alben bedeutend. Viele Bands stellen auf ihren Grafiken ähnliche Feuer spuckende Drachen- Figuren dar, was cool aussieht, aber persönlich finde ich, dass solche Bilder dem Dio, den ich übrigens zuhören mag, zu überlassen sind. Wenn alle das Gleiche ziemlich oft wiederholen, scheint auch eine gute Idee im Laufe der Zeit cliche zu werden. Wir haben versucht, etwas anderes zu schaffen. Letztendlich stellt unser Cover sowohl die Stille als auch die Hoffnung dar.

HMP: Wenn wir schon über die Frauen reden, tritt auf dem „Pögn” special guest auf, nämlich Gudrun Arny, die in dem Stück „Andvaka” („Schlaflosigkeit”- Red. Anm.) singt.

I.G.: Gudrun ist besonders interessanter Gast, weil sie sich mit überhaupt anderem Musikstill befasst. Man kann sie als Diva bezeichnen, so jemand wie isländische Celine Dion. Wir haben sie eingeladen, um die Fans mit etwas besonderem zu überraschen, was von uns gar nicht erwartet wurde. Sie ist keine Pop Star, das wäre zu klischeehaft, sondern große Diva. Es ist uns eingefallen, dass unsere Zusammenarbeit hervorragende Ergebnisse bringen kann. „Andvaka” wurde von ihr schon vor 15 Jahren gesungen und aufgenommen. Der Song wurde leider kein Hit, aber für mich war „Andvaka” immer eins meiner beliebten Lieder. Du kannst es als unseren Coversong bezeichnen, aber wir haben uns dafür stark eingesetzt, ihn in solcher Weise neu zu arrangieren, dass er dem musikalischen Charakter von Dimma anpassen konnte. Im Original ist das Lied Klavier und Saiteninstrumente gespielt worden und wir haben es in Hard Rock Ballade umgestaltet.

HMP: Es lässt sicht nicht verbergen, dass Euere Musik sich durch die Fülle brillanter Melodien auszeichnet, aber auch durch viele harte Gitarre Partien, und an vielen Stellen lassen sich auch faszinierende Rhytmusstrukturen begeistern. Ich versuchte nachzudenken, in welchem Maß Du kreative Anregungen zum Beispiel in dem Schaffen von Zakk Wylde, z.B. „Paradisarheimt” („Wiederherstellung des Paradieses”- Red. Anm.) finden konntest.

I.G.: Ich kann zugeben, Zakk könne mich zu einigen Dingen anregen. Als Fan von Ozzy Osbourne höre ich ziemlich oft Zakk Wylde an. Ozzy spielte früher mit Randy Rhoads, meinem beliebten Gitarristen aller Zeiten. Aber bei der Arbeit an „Paradisarheimt” dachte ich über Jimmy Page, Slash, Angus Young, also meine Gedanken kreisten in diesem Moment um die genannten Weltklasse- Gitarrenkünstler.

HMP: Und noch eine Frage in Bezug auf Euere Texte. Tauchte mal in Eueren Texten Hurdaskellir oder einer der dreizehn anderen isländischen Weihnachtsmänner auf?

I.G.: Nein. Überhaupt nicht.

HMP: Schade. Trotzdem wäre es korrekt, fair, Dimmas „Pögn” das beste Album in der Geschichte der isländischen Rockmusik zu nennen?

I.G.: Ich hätte nichts dagegen. Aber ich bin davon überzeugt, dass es das beste Album in der Diskografie von Dimma ist.

HMP: (Ingo reservierte „a few minutes” Zeit für das Gespräch, aber, als ich sah, wie ruhig er auf die nächsten Fragen wartete, berührte ich noch einen Faden). Zum Schluss lass mir noch eine Frage stellen, nämlich was war in Island die Informationsquelle über Heavy Metal Musik, bevor sich das Internet in isländischen Haushalten verbreitete? Vermittelten die lokalen Medien, die den Mainstream vertreten, irgendwelche Nachrichten über Heavy Metal Musik?

I.G.: Leider, die Massenmedien aus dem Mainstream nicht. Weißt du, meine erste Heavy Metal Band habe ich in 1982 gegründet, als ich noch ein Kind war. Die erste Gitarre habe ich beim Besuch bei meiner in Seattle (Washington, USA) lebenden Tante eingekauft. Also ich bin nach Island mit zwei in den Vereinigten Staaten eingekauften Gitarren, mit einer elektrischen und mit einer Bassgitarre (die war für meinen Bruder) zurückgeflogen. Diese Bassgitarre haben wir bis heute in Besitz. Damit hat alles in unserem Fall angefangen. Damals haben uns die klassischen Rockbands wie Alice Cooper, Led Zeppelin, Frank Zappa, etwas später auch AC/DC und Judas Priest angeregt. Wir waren schon bei der Sache, aber in Island gab es keine solche Rockszene. Das erste Album haben wir (mit meinem Bruder zusammen) in 1996 veröffentlicht. Die Band hieß Stripshow. Das ist nachzusehen, aber trag bitte den Namen „Stripshow” in Youtube Suchmaschine nicht ein, weil du eine große Menge von vielen anderen Sachen finden kannst (Lachen). Die andere Möglichkeit ist in Spotify zu suchen. Alle Texte sind Englisch. Ziemlich interessante Musik anzuhören. Ich bin immer noch auf sie stolz.

HMP: Vielen Dank. Ich sehe bestimmt nach. (Ingo trägt in sein Notizbuch folgende Namen ein: LP: „Late Nite Cult Show”, Videos: „Where Are We Now?”, „Blind”, „Whiplash”, „Psychodrama”, „War Pigs”, „Sentimental Jacks”). Das sieht so aus, als ob Du Heavy Metal Musik aus den USA nach Island beziehen möchtest.

I.G.: Yeah, die Anderen haben auch so getan. Dimma debütierte als Platten Herausgeber in 2005 (LP „Dimma”) und das zweite Album erschien in 2008 (LP „Stigmata”), aber erst um das Jahr 2010 begann das Heavy Metal in Island aus dem tiefen Underground herauszukommen. Ich habe Dir die Titel der Videos aufgeschrieben, die Du auf You Tube nachsehen kannst. Dort gibt es auch den Coversong von Black Sabbath „War Pigs”. Als wir zum Schluss der Aufnahmesession des Albums Stripshow kamen, schlossen wir dem Programm noch den genannten Coversong an. Wir haben uns das gar nicht vorgenommen, aber egal, wir haben den aufgenommen und dadurch bietet sich heute die Gelegenheit, ihn anzuhören.

HMP: Ich sehe bestimmt nach. Danke. Wie ich das schon erwähnt habe, warte ich mit großer Erregung auf Eueren heutigen Auftritt.

I.G.: Yeah, ich auch. He, interessant, dass Du jetzt das T-Shirt mit Aufschrift Judas Priest „Firepower” anhast. Ich finde, dass diese Veröffentlichung zu den hervorragendsten Leistungen von Judas Priest gehört. Ich gebe zu, dass wir dieses Album als Bezugspunkt beim Abmischen von „Pögn” benuzt haben. (Nach einer Weile der Verwirrung im Raum setzt Ingo fort). Außerdem mag ich auch das neue Album von Iron Maiden. Bis heute war das Album „Brave New World” mein beliebtes von Maiden, nach der Wiederkehr von Bruce Dickinson, aber es scheint möglich zu sein, dass im Laufe der Zeit „Senjutsu” das Beste wird. Es gefällt mir besonders die Komplexität vom Arrangement der einzelnen Stücke.

HMP: Gut, dass Iron Maiden nicht die Schlange ist, die sich selbst in eigenen Schwanz beisst, sondern die Band versucht nach wie vor, etwas Neues zu schaffen. Zum Beispiel hat Iron Maiden bisher keinen Blues gespielt und auf der Platte „Senjutsu” sind die Spuren vom Blues zu finden.

I.G.: Ja, und noch Folk.

HMP: Aber auf dem Longplayer „Dance of Death” wird auch etwas Folk gespielt.

I.G. Ja, das stimmt. „Journeyman” u.dgl..

HMP: Du hast gesagt, dass „Firepower” von Judas Priest Eurer Bezugspunkt war.

I.G.: Nicht beim komponieren, sondern beim Abmischen. Unser Ziel war den gleichen Klang zu erreichen, weil er so perfekt, so vorbildlich ist, vielleicht der beste in der Geschichte von Heavy Metal.

HMP: Firepower, Power of Fire- Macht des Feuers hat viel Gemeinsames mit der Magie und Du bist nicht nur Musiker, sondern auch Magiker.

I.G.: Sowohl die Magie, als auch die Musik sind die Kunstformen, die vor dem Publikum aufgeführt werden. Beide erfordern bestimmte Disziplin und Leidenschaft, auch starke künstlerische Expression, um den anderen Menschen eigene Visionen vorzustellen. Die Musik besitzt die Kraft, die Menschen zu berühren, zu heilen, anzuregen und zusammenzubringen. Musik ist Magie. Dieses Phänomen habe ich Absicht, auf der Bühne heute vorzustellen. Als wir mit dem Orchester spielten, erlebten wir auch Magie, aber das war ganz andere Art der Magie als heute. Ich zeige Dir ein Foto (Ingo entfernt Schutzfolie von der CD-Platte mit dem bereits erwähnten Konzertaufnahme von Dimma). Guck mal! Der gleiche Ort!

HMP: Ich habe das schon gesehen. Und in dem Moment ist mir eingefallen, dass Ihr das Gleiche was früher Metallica und Deep Purple geschafft habt. Die Bands , die schon ziemlich lange Zeit ihre Karriere fortsetzen, unternehmen ab und zu den Versuch, mit dem Orchester mitzuspielen, weil sie sich in ihrem künstlerischen Leben erfüllt fühlen und möchten noch etwas Alternatives auf ihrem Schaffensgebiet ausführen.

I.G.: Klar, Deep Purple war die erste Band auf diesem Feld. In unserem Fall haben wir mit dem Sinfonieorchester von 70 Personen mitgespielt.

HMP: Mein beliebtes Beispiel der Verbindung von der Heavy Metal Musik und dem Sinfonieorchster ist die schwedische Band Therion. Bist Du der Fan von ihrer Musik?

I.G.: Ich muss zuerst nachsehen und sich darüber informieren. Ich denke , dass der Name Therion mir schon mal zu Ohren gekommen ist, aber ich bin sicher, dass ich niemals die Gelegeneheit hatte, die Musik zuzuhören.

HMP: Therion hat am Anfang Death Metal gespielt, aber nach bestimmter Zeit haben die Musiker das Interesse dafür verloren und beschlossen, die Musikkarriere aufzugeben und zum Abschluss ein eigenartiges musikalisches Experiment durchzuführen, dessen Ergebnis veröffentlicht wurde. Sie haben auch absichtlich erwartete, unfreundliche Einstellung der Fans übersehen, weil sie die Absicht hatten, die Karriere mit Therion abzuschließen. Nachdem die Verkrampfung und der Druck losgeworden sind, schufen sie ihr bahnbrechendes Werk u.d.T. „Theli” (1996), das der Anfang war, ihre glänzende Karriere zum Laufen zu bringen. Bist Du der Meinung, dass der Wendepunkt für Dimma erst in der nahen Zukunft kommen kann? Alle kennen und lieben Dimma in Island, aber Ihr habt noch nicht Euer Potenzial im Ausland gezeigt.

I.G.: Der Grund liegt darin, dass wir Isländisch singen und alle unsere Aktivitäten auf Island konzentrieren. Trotzdem möchten wir uns an ausländischen Festivals beteiligen, auf Tournees ins Ausland gehen usw.. Das wäre toll, wenn die Möglichkeit entstehen würde, Dimma auf die internationale Heavy Metal Bühne zu bringen. Das könnte für Dimma der künftige Wendepunkt sein?

HMP: Die Musik lässt sich mögen, unabhängig davon, ob wir verstehen, was der Sänger singt. In der Rockgeschichte kann man dafür zahlreiche Beispiele finden. Der gute Beweis für diese These, ist die euphorische Reaktion der spanischsprachigen Fans (auch der japanischsprachigen Zuhörer) auf die englischgesungenen Heavy Metal Stücke. Dimma spielt das hervorragende Heavy Metal, das total anders im Vergleich dazu klingt, was von anderen Bands gespielt wird. Euere Instrumentalpartien sind einzigartig. Es kann große Chance geben, dass die ausländischen Fans solcher Musikart, wenn sie nur die Gelegenheit hätten, Dimma anzuhören, die Musik Eurer Band mögen könnten, abgesehen davon, ob sie das Isländische verstehen oder gar nicht.

I.G.: Herzlichen Dank! Das stimmt! Industrial Rock Band Rammstein hat eine große Menge Fans, obwohl nicht alle von ihnen Deutsch verstehen können. Rammstein spielt ganz andere Musik als Dimma, aber trotzdem mag ich die Band, weil sie große Show mit der unvorstellbaren Pyrotechnik macht.

HMP: Gibt es auf der isländischen Bühne noch eine andere Band, die in der isländischen Sprache singt und, die Du empfehlen könntest?

I.G.: Meine Freunde von Nykur (Ingo schreibt wieder etwas in meinem Notizbuch auf). Sie spielen auch melodisches Heavy Metal, aber anders als Dimma. Nykur bedeutet im Isländischen: Pferd (Wirklich ist auf dem Cover ein Pferd zu sehen- Red. Anm.). Auf unserem Cover gibt es kein Pferd, aber sieht man Flamingos. Aber ich will nicht meine Meinung über die Symbolik der Tiere äußern. Das Bild von „Pögn” hat Orlof, die Verlobte meines Bruders Silli geschaffen. Seit 2014 verdanken wir ihr die meisten Titelbilder der Alben von Dimma. Sie ist auf die Idee gekommen, auf dem Cover die Flamingos darzustellen, das wurde auf keinen Fall von uns beeinflusst. Ich möchte mich nicht in ihrem Namen äußern, aber ich denke, dass die auf den Flamingos sitzende Frau Ruhe verkörpert.

HMP: Island wurde in der letzten Zeit durch das Streben nach der Gleichberechtigung der Geschlechter berühmt. Diesem Trend folgt auch das grafische Bild des Albums „Pögn”, mit der Frau als Vertreterin, die diese Bestrebungen richtig wiederspiegeln kann.

I.G.: Na ja, klar! Das ist außer Diskussion! Die Dame aus dem Cover regiert die Flamingos, tritt in der Rolle der Herrscherin auf. Ihr Antlitz wirkt zur Zeit stärker als die Drachen; kann uns mehr als typische Heavy Metal Monster mitteilen. Jeder Rockfan hat diese Monster so oft angesehen, dass sie schon gar keinen Eindruck machen.

HMP: Die Beteiligung von Frauen in der Rock- und Heavy Metal Welt ist keine neue Erscheinung, obwohl sie weit und breit nicht wahrzunehmen ist. Sind die isländischen Rock- und Heavy Metal Bands nur aus den Männern zusammengesetzt?

I.G.: Auf keinen Fall! Wir hatten in der Besetzung von Dimma zweite Gitarristin (von 2006 bis 2010), aber nur in den Konzerten. Sie ist im Line-up von keinem Studioalbum mit neuen Aufnahmen aufgekommen. Zu dieser Zeit war Dimma also ein Quintett, später nach dem Abschied von ihr ein Quartett, so wie zur Zeit.

HMP: Die Besetzung von Dimma ist heute aus Dir, Gitarre, deinem Bruder Bassgitarre, Stefan Jakobsson Gesang und Birgir Jonsson Schlagzeug zusammengesetzt. Der letztgenannte Musiker ist Debütant im Line-up von Dimma.

I.G.: Das stimmt! Birgir ist uns am Ende von 2018 beigetreten. Sein Vorläufer hat das Herz an Dimma verloren und ist in ganz andere Richtung gegangen. Birgir gehört zu den besten Schlagzeugern in Island, mit den technisch hochentwickelten musikalischen Kompetenzen und mit ausgezeichnetem Musikgefühl. Seit zwanzig Jahren ist er auch unser Freund. Also er kannte alle unseren Stücke, aber er brauchte einige Monate, um zu lernen, wie er sie spielen sollte. Sein Kommen übte den großen Einfluss auf die Form Dimmas früherer Kompositionen aus- wir haben die Arrangements nicht geändert, aber er trommelt ganz anders. Das ist leicht anzuhören. Wir haben uns keine Veränderungen vorgenommen, sie sind auf natürliche Weise verlaufen. Es passiert immer so, wenn eine neue Person in die Band kommt, werden die inneren Beziehungen sofort abgewandelt und das steht im engen Zusammenhang mit der Klangmodifikation.

HMP: Vor zwei Wochen haben mir die Musiker von Volcanova gesagt, dass sie Lust hatten, in Harpa als Support aufzutreten, aber ihr habt abgelehnt, weil der Satz von Dimma sehr lange dauern wird. Ihr spielt das volle Programm von „Pögn”, danach die anderen, älteren Stücke, nicht wahr?

I.G.: Stimmt! Der erste Teil wird ungefähr 50 Minuten dauern, dann kommt die Pause und später spielen wir etwa 70 Minuten lang andere Stücke, also das Publikum bekommt die Möglichkeit, die populärsten Songs aus jedem unserer Studioalben zuzuhören.

HMP: Dimmas erstes Stück, was ich wahrscheinlich überhaupt gehört habe, war „I smoke”. Ich habe darüber nachgedacht, warum Ihr über das Zigarettenrauchen singt…

I.G.: Moment mal! (Ingo denkt nach). Ach so! Ich weiß schon, worum es geht. In „Eg Brenn” handelt es sich nicht um das Zigarettenrauchen, sondern um Brennen im Innenleben eines Menschen, um den Herzenseifer.

HMP: Weißt Du Bescheid, was Ritchie Faulkner aus Judas Priest zugestossen ist? Er blutete vom innen, trotzdem hat er das Konzert im Festival Louder Than Life bis zum Ende gespielt. Früher hast Du mir gesagt, dass der ehemalige Schlagzeuger Dimmas die Band verlassen hat, weil er das Herz an Heavy Metal Musik verloren hat. Und Ritchie Faulkner im Gegensatz dazu, obwohl sein Herz gebrochen hätte, würde er das Konzert bis zu letzter Sekunde spielen.

I.G.: Ritchie Faulkner ist einfach unglaublich! Wir beide, ich und mein Bruder, haben viel Herz für diese Musik. Wir hatten sie Jahrzehnte lang gespielt, bis wir zu irgendwelcher Popularität kamen, weil diese Musik tief in unseren Herzen steckt. Wir werden unser Werk fortführen, auch dann, wenn nur wenige Leute uns zuhören kommen.

HMP: Den letzten Fakt kann ich mir nur schwer vorstellen, nachdem Harpa heute ausverkauft worden ist.

I.G.: Klar! Ich bedanke mich für das Gespräch und bis zum Wiedersehen im Konzert.

Sam O’Black

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